In der Entwurfsphase lag der erste und nicht geringe Teil meiner folgenden Arbeit darin, von der gelernten Monitorbedienung auf die zu nutzenden Qualitäten des Tables zu kommen. Doch bis dies verstanden wurde, entstanden einige Varianten.
So bestand die erste Variante im Wesentlichen aus Buttons, denen Instrumente und Musikstücke zugewiesen waren.
Die zweite Variante war reduzierter und vernachlässigte im Wesentlichen das Erklärmenü der Instrumente. Auch wurde die farbliche Gestaltung verändert. Jedoch war in diesen ersten Varianten kaum bzw. keine Interaktion möglich.
Meine ersten Entwürfe entsprachen viel eher Anwendungen eines “Instrumentenerklärprogrammes ” für die Oberfläche eines herkömmlichen Screens.
Erst nachdem diese Versuche am Table getestet wurden eröffneten sich die Vorteile und Besonderheiten des interaktiven Tisches. Mein Weg war somit: weg vom Screen!
Die Funktionsweise der Fiducials wurde im Fall des MusicTables den verschieden Instrumenten zugewiesen. Die Fiducialcodes, die im Script den Instrumenten zugeordnet wurden, werden von der im Table instalierten Kamera erkannt. Die nach der Auflage des Fiducials auf der Oberfläche des Tables erscheinende Aplikationen in Form von Notenzeile und Note, ist durch das Sript einem Instrument zugeordnet. Wird die Note abgespielt, erklingt in der Wiedergabe der Ton des jeweiligen Instrumentes.
Durch die reale, fühlbare Ebene der Fiducialkarten können die Kinder sich bewußt eine Karte und somit ein Instrument auswählen
Das Design des MusicTables ist sehr reduziert gehalten. Die Farbgestaltung ist auf drei Farben beschränkt. Der Hintergrund ist in einem dunklen Anthrazit gehalten, die Notenlinie sowie der Notenschlüssel in einem helleren Grau, die Noten heben sich in einem Gelbton ab.
Die Notenzeile ist grafisch der klassiscehn Notenzeile entfremdet, indem die üblichen Linien am Anfang und Ende der Notenzeile, bzw. zur Trennung der Takte durch Punkte auf den Notenlinen ersetzt wurden.
Bei Berührung der jeweiligen Noten, um diese abzuspielen, erscheinen die Noten größer.
Nach Auflage der Instrumentenkarte auf den Table erscheint eine Notenzeile. Eine weitere Person sucht sich ebenfalls ein Instrument aus und legt die zugehörige Instrumentenkarte auf den MusicTable - eine weitere Notenzeile erscheint. Die Personen haben nun die Möglichkeit zwischen zwei verschiedenen Notenschlüsseln, dem Bass- und dem Violinschlüssel zu wählen.
Wird nun ein Schlüssel mit dem Finger auf den Touch gezeichnet, entsteht dieser am Anfang der Notenzeile. Nun können mit “Klick” auf die Notenlinie, Noten an beliebigen Positionen innerhalb der Notenzeile generiert werden.
Bereits generierte Noten können auf der Notenzeile beliebig im Bereich der Tonhöhe verschoben werden. Durch Anklicken der Noten werden diese abgespielt. Eine aktive Note wird zusätzlich durch zunehmende Größe visualisiert. Durch Wischen über Noten in der Notenzeile, können diese gelöscht werden. Durch Verschieben der Instrumentenkarte lässt sich die zugeordnete Notenzeile neu positionieren. So kann die Notenzeile auch zu anderen Personen geschoben, bzw. gedreht werden. Wird die Notenzeile über den Rand des Tables hinausgeschoben, wird sie gelöscht. Es kann nun eine neue Instrumentenkarte ausgewählt werden.